Warum Massagen gut tun - aber nicht langfristig helfen

Bei vielen Patienten steht das Mittel der Wahl zur Bekämpfung ihrer Rückenschmerzen fest – das muss einfach mal wieder richtig schön durchgeknetet werden, dann gibt der Rücken wieder eine Zeit lang Ruhe. Klar, eine Massage löst Gewebeverklebungen, entspannt verhärtete Muskulatur, führt zur Ausschüttung von Entzündungsmediatoren und Endorphinen und lindert (kurzfristig durch Signalüberlagerungen in den Nervenbahnen) Schmerzen. Richtig besiegen lassen sich die Rückenschmerzen meist aber mit dieser Therapiewahl nicht. Die beschwerdefreie Zeit reicht von wenigen Stunden bis ein oder zwei Wochen.

 

Ursachen für chronische Rückenschmerzen und Instabilitätsgefühl in der Lendenwirbelsäule sind häufig eine Funktionsschwäche der tiefen Schichten der Bauch- und Rückenmuskulatur (=lokale Stabilisatoren) sowie eine gestörte Beweglichkeit der einzelnen Wirbelkörper. Arbeiten die lokalen Stabilisatoren nicht mehr ausreichend, z.B. aufgrund von Schmerzen oder Verschleißerscheinungen an der Wirbelsäule, sorgen die großen Rückenmuskeln für Stabilität indem sie verspannen. Diese Muskelgruppen sorgen normalerweise für die Bewegungen im Rumpf. Löst der Therapeut diese „Schutzspannung“ nun durch eine Massage, nimmt er der Wirbelsäule weitere Stabilität – und fördert so die Instabilität an der Wirbelsäule.

Also, wie könnte eine Behandlung aussehen, die langfristig gegen Rückenschmerzen hilft? Ganz einfach! Mit einer aktiven Physiotherapie. Diese ist zwar für den Patienten anstrengender, dafür aber auch langfristig erfolgsversprechender als eine rein passive Massage.

 

 

Im Mittelpunkt der Therapie steht dabei vor allem die Verbesserung der Beweglichkeit der Wirbelsäule, Aktivierung der tiefen Rücken- & Bauchmuskultur, Kräftigung der Rumpf- und Beckenbodenmuskulatur sowie die Umsetzung der Übungen in Alltagsbewegungen. Damit die Therapie erfolgreich ist, ist das Mitwirken des Patienten unabdingbar. Die gezeigten Übungen müssen regelmäßig 2 – 5x / Woche über min. 8 – 12 Wochen durchgeführt werden. Nur die Behandlung durch den Physiotherapeuten 1 – 2x / Woche reicht leider nicht aus.